Es ist eben, wie es ist.

Manchmal verfluche ich das Internet und dann wieder sehe ich, wie sehr es mir gerade hier in der Ferne geholfen hat. Es hat mir die ganze weite Welt in dieses kleine Dorf an der Nord-Ägäis gebracht. So konnte ich mir auch Gespräche und Vorträge von Menschen anhören, die ebenfalls nach der höchsten Einsicht streben (Satsang).

Das Internet gibt mir auch die Möglichkeit, mit euch zu kommunizieren und von der Befreiung von der Angst zu berichten und wie daraus eine immer tiefer gehende Reise nach innen zu Gott wurde. Ende Februar 2016 sind es nur noch wenige Monate, bis ich auf die unglaubliche Erkenntnis stoßen werde, dass es weder Trennung von irgendetwas um mich herum gibt noch so etwas wie Monika existiert. Ich durfte mit Gottes Augen schauen und alles was ich sah, war Leere. 

Gibt es keine Trennung, so gibt es auch keine Probleme. Alles was ich wahrnehme, bin ich selbst. Gibt es keine Angst, bleibt nur Liebe. Ich freue mich, dass ich euch auf diese Reise mitnehmen darf.

Tagebuch 28.02.2016:

„Wir sind für ein Wochenende nach Istanbul gefahren. Ich traf meine Mädels und holte meine restlichen Sachen nach meinem Umzug in die Ägäis ab. Die Große ist Tag und Nacht am Set und arbeitet wie eine Verrückte. Dann soll sie sich hier in der Wohnung in Istanbul erholen, was bei diesem Lärm nicht möglich sein dürfte. Obwohl ich hier so viele Jahre lebte, macht mich Istanbul jetzt völlig fertig. Es gibt 24 Stunden lang keinen Augenblick der Ruhe.

Nachdem ich alleine in der Wohnung war, schaute ich im Internet nach einem Vortrag (Satsang) und stieß auf Anna Maria Groß, von der es nur sehr wenige Videos gibt.  

Zusammengefasst sagt sie: 

  • Sobald ich etwas anderes will, als das, was ist, gibt es Widerstand. 
  • Aber das Leben bietet dir genau immer das, wo du dich befreien, dich aus der Identifikation lösen kannst 
  • Das Leben liegt da nicht falsch. Es täuscht sich nicht.
  • Manchmal kommt auch Schmerz. Dann soll es so sein.
  • Dann gib dich auf körperliche Weise dem Schmerz hin. 
  • Dann fällt auf diese Weise das Trennungsgefühl weg. 
  • Tauche ein in das, was der Körper dir zeigt, anstatt dich mit dem Leben um dich herum zu beschäftigen.
  • Gibt es Herausforderungen, wie z. B. in der Partnerschaft, dann sieh die Gelegenheit, das Potenzial und schaffe die Befreiung, indem du hier genau beobachtest.
  • All das sind Chancen, die dir die Möglichkeit geben, dich zu befreien. 
  • Dort, wo du am liebsten weglaufen würdest, da halte inne. Kämpfe nicht mehr. Falle hinein in deine Rebellion. Gib dich hin. 
  • Man wird dadurch weicher, weiter und tiefer.
  • Man lernt, die einem selbst bekannten Gedanken und Gefühle fallen zu lassen.
  • Man begreift den Verlust des eigenen Ichs und begreift, was es heißt zu sterben.
  • Lass dich hineinfallen in die Liebe, die ist. 
  • Stirb für die Liebe, für die Wahrheit.“

Ich fühlte mich damals sofort von ihrer Art angezogen. Ich wusste instinktiv, dass sie nur das erzählt, was sie selbst erfahren hat und dass es die Wahrheit ist. Alles was ich damals von ihr notierte, sollte später auch für mich wahr werden. 

Es waren auch ihre Worte, die dazu beitrugen, dass ich mich einige Monate später absolut in meine Todesangst fallen lassen konnte und so nicht nur hinter die Angst, sondern hinter alle Gedanken und Emotionen schauen konnte. Der Widerstand musste gebrochen werden. Keine Flucht mehr und keine Ablenkung. 

Auch wenn ich starke Migräneschmerzen hatte, waren es nicht die Tabletten, die mir halfen. Es war das Stillsitzen, die absolute Annahme des Schmerzes und der Verzicht auf jeglichen Widerstand, weil ich den Schmerz weghaben wollte, um irgendetwas tun zu können, was ich vorher geplant hatte.  

Ich lernte die Angst und den Schmerz nicht nur zu akzeptieren, sondern zu umarmen, ja sogar zu lieben. Die Angst, der Schmerz und ich, wir sind eins. 

Tagebuch 03.03.2016:

„Ich merke, wie wenig ich daran interessiert bin, über meine persönlichen Lebensumstände in meinem Tagebuch zu schreiben. Es fühlt sich so an, als würde mein „Ich“ jetzt noch immer weiter in den Hintergrund geraten. Ich werde mehr zum Beobachter, anstatt zu werten und zu urteilen. Ich versuche die Worte, es ist eben, wie es ist, immer in meinem Bewusstsein zu behalten. 

So wird es fast zur Nebensache, dass gestern meine Möbel aus Istanbul hier im Dorf angekommen sind und die Trennung von Istanbul und meinen – inzwischen erwachsenen – Mädels damit endgültig besiegelt ist. Es wird zur Nebensache, wenn mich nachts Träume plagen, die nichts mit Spiritualität, sondern sich nur mit meiner persönlichen Situation und meinen Ängsten beschäftigen. 

Ich spüre diesen Drang meditieren zu wollen nicht mehr so stark, weil ich das Gefühl habe, dass ich durch den eingenommenen Beobachtungsposten sowieso den ganzen Tag irgendwie im Meditationsmodus bin. Ganz ohne Anstrengung. 

Sie sagen (die Aufgewachten/Erleuchteten), dass Erleuchtung immer da ist. Wir sehen sie nur nicht, weil wir uns im Leben zu sehr anstrengen und immer nur mit dem „Ich“ beschäftigt sind. 

Es ist so schön, den Worten von Anna Maria Groß zu lauschen. Sie sagt, dass man ganz besonders am Morgen, wenn man noch nicht richtig wach ist, meditieren kann. Das „Ich“ (also der Ich-Gedanke) schläft noch und kommt erst langsam in den Körper. Wenn das „Ich“ dann da ist, fangen das Denken und das Plappern im Kopf an.“

Sie weist darauf hin, dass wir gerade früh morgens, wenn wir noch nicht ganz klar im Kopf sind, weil der Ich-Gedanke mit seinen ganzen Erinnerungen und Planungen noch nicht die Herrschaft übernommen hat, das ganz genau erkennen können, wenn wir darauf achten.

Das erklärt auch, warum ich immer kurz vor dem Einschlafen oder gleich nach dem Aufwachen noch mit geschlossenen Augen diese spektakulären Einblicke in irgendwelche Bilder und Formen habe. So auch an diesem Tag:

„Ich sah eine Form von der Seite. Es sah aus wie eine große Frisbee-Scheibe (oder eine Galaxie von der Seite). Dann sah ich sie von vorne. Sie war bunt und gemustert. Als wäre dieses Bild aus Stoff. Von vorne schien es immer rund zu sein, obwohl ich das Ende der Form von vorne gar nicht sehen konnte. Aber vom Muster her schien es sich so zu ergeben. Von der Mitte beginnend nahm das Muster nach außen hin weiter zu. 

Ich habe lange geschlafen, weil ich nachts viel meditierte. Ich wurde des Öfteren in der Nacht wach und dann setzte ich mich hin, meditierte und schlief dann wieder ein. 

Immer wenn ich wach wurde, achtete ich darauf, wann das Denken anfing. 

Und tatsächlich, beim letzten Wachwerden heute morgen hatte ich dieses bunte Bild wie eine Wand vor meinen geschlossenen Augen.“

Was Anna Maria Groß dann noch sagte, konnte ich mir damals zwar mit großem Erstaunen anhören aber überhaupt nicht nachvollziehen. Sie sagte inhaltlich: 

„Wir fangen scheinbar an zu denken und den Tag zu planen. Also das „Ich“ denkt, dass es jetzt dies und das macht und machen will, dabei ist es schon entschieden und wird schon gemacht. Wir denken, wir handeln bewusst und entscheiden uns selbst. Das stimmt aber nicht.“ 

Das zu begreifen war mir damals einfach noch nicht möglich. Das würde ja bedeuten, dass wir Roboter sind. Heute weiß ich jedoch, dass es sehr wohl stimmt.

Wir sind konditionierte Wesen, und Dank der Erforschung meiner Ängste konnte ich genau das, was sie sagte, beobachten. Die irrationale Angst kam immer, bevor ich bewusst begriff, was eigentlich passiert ist. Der Alarm wurde in meinem Gehirn (im limbischen System, der Amygdala) schon ausgelöst, noch bevor ich irgendetwas tat. Nur aufgrund der unbewussten Wahrnehmung durch meine Augen, Nase oder sonstige Sinne, trat Angst auf und ich sorgte dann – aufgrund der dazukommenden Angstsymptome, wie Schweißausbruch, erhöhtes Adrenalin, schnelle Atmung usw. dafür, dass aus dieser Angst Panik wurde. Ich wurde zu einer von ihren Ängsten Getriebenen.

Und wer nun denkt, das würde nur bei der Angst passieren, der hat sich mächtig getäuscht. Die Konditionierung gilt für alles, was wir denken/fühlen, sagen und tun. 

Wie ich auch schon in meinem Buch berichtete, gibt es neue Forschungsergebnisse hierzu. Noch bevor wir glauben, uns für eine Farbe, einen Partner oder ein Essen usw. entschieden zu haben, ist es schon im Gehirn festgelegt worden, wie wir uns entscheiden. 

Wer den Wunsch hat sich zu ändern, zu sich selbst sehr ehrlich sein kann und den Mut aufbringt, nach dieser Aussage konsequent weiter in sich zu forschen, der wird auch bald auf diese Erkenntnis stoßen und darauf, dass es somit auch keinen freien Willen geben kann. Jedenfalls nicht so, wie wir es uns immer dachten. Nie hat irgendjemand irgendetwas frei entschieden. Es sind die Konditionierungen, die uns treiben. Ich kann heute nur noch schmunzeln, wenn ich daran denke, dass ich je gedacht habe, ich hätte irgendetwas selbst entschieden. 

Das hört sich auf den ersten Blick erst einmal sehr tragisch an aber tatsächlich ist es unheimlich befreiend und daher geht die Reise weiter.

Habt ein schönes Wochenende, Monika 

PS: Ich möchte auch hier noch erwähnen, dass ich sehr viel an Arkis (Art of Arkis) denken muss. Vielleicht sind ihm einige von euch hier auf WordPress begegnet. Er hat wunderbare Bilder auf Papier und Leinwand gebracht. Ich selbst kannte ihn auch nur über unsere Kommunikation in WordPress und ich mochte unsere Dialoge sehr. Er war mit seinen Beiträgen eine große Bereicherung für mich. Nicht nur mit seinen Bildern und Gedanken, sondern auch mit seinen tollen Links, die er mit uns teilte. 

Arkis war sehr krank und wenn ich es richtig begriffen habe, ist er nun verstorben. Er war selbst auch ein Forschender und Suchender und daher wünsche ich ihm eine wunderbare und aufregende Weiterreise.   


8 Gedanken zu “Es ist eben, wie es ist.

  1. liebe Monika,
    daß ich hier bei dir lese, daß ARKIS nach schwerer krankheit verstorben ist, berührt mich sehr. denn ich kannte ARKIS in wordpress schon länger, es gab mit ihm fast als einzige ausnahme im bloggen sehr gute, spannende, echte diskussionen.
    manchmal sind wir auch aneinander geraten im streit, meist wegen seiner meinung zum okkultismus, die ich nicht teilen konnte, doch wir haben uns immer wieder versöhnt, über seine letzten likes zu meinen eher persönlichen beiträgen habe ich mich besonders gefreut.
    ich werde ARKIS nicht vergessen.

    Gefällt 2 Personen

      1. hallo Frieda, jetzt weiß ich, daß Maja Frieda ist.
        ich kommentierte bei Monika.
        ich werde einen beitrag mit kommentaren in meinem blog senden.
        gruß dietmar

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  2. Hello my dear Monika l hope you aré well thank you for taking me on your travels it is all incredible what you write makes me think a lot about many things that l have lived since l was born with my disability l was always afraid of everything in my life l never loved myself as l always am l said who is going to love me as l am that was always my thought and that l will never be able to form a family have children l was always afraid of that l suffered a lot as a girl l have 20 operations the doctors said that l would not and l will live but with him time l was always growing from something they had to operate on me so l could walk later l started walking with canes and braces on my legs like that always but always with fear l was growing l have a balula on my head l was also growing more AND More always with fear until a day a person wanted to meet me and l was afraid that when he saw me he would be scared because l was born with the organs of the marrow facing out when l was born they had to put everything inside me they operated on my marrow l have scars everything but this boy came to meet me and he always continued to see me until we got married then l got pregnant l couldn t believe it having a husband and being pregnant later when my girl was 3 years old we got married 11 years ago that we are married and he does not have any problems and my daughter who is now 14 years old could not form a family that l thought l would never be able to have but l am always afraid of what could happen after two and a half years l met her you who are a great woman very fighter with a great family a very good person very sweet started to see what you wrote in your blok and it also helped me a lot to think about things in a different way it makes me very good to read what you write it makes me think a lot about time l am grown up an old lady in septiembre l am already 42 years old life took things from me but it also gave me very beautiful things like a family and meeting great people very good with me l love you and your bel very much the daughter thanks for making me so happy l love you 😭😭😭🙏🙏😭😘

    Gefällt 1 Person

    1. Good morning Andrea. What a life story and what a strong woman you are. Instead of me writing, it’s better if you make a website and tell your story to encourage other people :-). Thank you for sharing all this, Love, Monika

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