Auf meiner Yoga-Reise schlug Ende 2015 tatsächlich der Blitz in mich ein. Das passierte anscheinend nur im Traum, aber je mehr ich mich auf diese innere Reise einließ, desto extremer wurden meine Träume und es schien so, als würden sie immer mehr mit dem Wachzustand verschmelzen.
Mit Yoga und viel Ausdauer und Fleiß suchte ich also weiter systematisch die Gottheit in mir, und anstatt auf mehr Wunder zu stoßen lernte ich mit meiner Praxis zunehmend meinen Körper und meine Psyche kennen, und das war oft schmerzhaft. Ich würde aus heutiger Sicht sagen, es war wohl auch so etwas wie ein Reinigungsprozess.
Erst wenn das bekannte und gedachte „Ich“ wirklich in all seinen Gewohnheiten und Wiederholungen ganz klar gesehen wird, wird der Weg frei für das Unbekannte, das große, wahre „Ich“.
Im Dezember 2015 fuhr ich mit meinen vertiefenden Studien zur Atmung weiter fort. Hierbei reicht es nicht, wenn man sich nur mit den an dem Atmungsprozess beteiligten Organen oder Muskeln befasst (siehe letzten Beitrag).
B.K.S. Iyengar zeigt in seinem Buch „Licht auf Pranayama“ deutlich auf, dass auch die Nadis und die Chakren zu berücksichtigen sind. Obwohl mir diese Begriffe nach 5 Jahren Yoga-Praxis nicht fremd waren, war es doch noch immer schwer, dies alles zu verstehen. Nirgendwo in westlichen Schulen werden Begriffe wie „feinstoffliche und geistige Leiber“ verwendet, und sie tauchen auch in keinem Anatomiebuch auf. Aus diesem Grund gab es damals auch bei mir selbst immer wieder Zweifel.
Bei Iyengar hieß es z. B.: Nadis (nadi = Stengel, Klang) „sind die Röhrchen, Leitungen oder Kanäle, die Luft, Wasser, Blut, Nährstoffe und andere Substanzen durch den ganzen Körper befördern. Sie sind unsere Arterien, Venen, Kapillaren, Bronchialen u.s.w. In unseren sog. feinstofflichen und geistigen Leibern, die nicht gewogen oder gemessen werden können, sind sie Kanäle für kosmische, vitale, zeugende und andere Energien wie auch für Empfindungen, Bewusstsein und die geistige Aura.“
Ich möchte jetzt hier nicht ins Detail gehen, aber wer Ayurveda, Akupunktur oder Akupressur betreibt oder als Patient eine Behandlung in Anspruch nehmen durfte, wird wissen, dass es funktioniert. Als ich einige Jahre später nach diesen Aufzeichnungen eine Ausbildung zur Thai-Yoga-Massage machte, konnte ich am eigenen Körper und an den Körpern der anderen Studenten miterleben, wie wichtig und wie effektiv diese Energiekanäle sind.
Ich notierte mir, dass die Nadis entweder aus dem Herzen oder dem Sitz des Manipura-Chakras (am Nabel) entspringen. Im letzteren sitzt eine Knolle (Kanda), von der aus sich 72.000 Nadis durch den ganzen Körper ausbreiten und von diesen sich dann jede einzelne wieder in jeweils weitere 72.000 Nadis verästelt.
Verschiedene alte und heilige Schriften erwähnen z. T. eine unterschiedliche Anzahl der Nadis. Allerdings kann man sagen, dass die lebenswichtigsten die Sushumna, Ida und Pingala sind. Sie spielen auch eine sehr wichtige Rolle bei der Atmung. Sushumna Nadi verläuft in der Mitte der Wirbelsäule vom unteren Teil der Wirbelsäule (Muladhara Chakra) und endet oben im Scheitel (Sahasrara Chakra). Hier sitzt das Feuer (Agni). Tritt Prana in die Sushumna-Nadi ein, dann versetzt sie den Praktizierenden (Sadhaka) in Entzücken und die Zeit wird verschlungen.
Die Ida und Pingala Nadi hat ihren Ursprung ebenfalls im Wurzel Chakra. Pingala endet jedoch im rechten Nasenloch und steht für Bewegung und Brennen, während Ida im linken Nasenloch endet und für Trägheit und Abkühlung steht.
Im Yoga gibt es bestimmte Atemübungen, bei denen abwechselnd nur durch das eine oder durch das andere Nasenloch ein- bzw. ausgeatmet wird. Das andere Nasenloch wird währenddessen mit einem Finger verschlossen. All diese verschiedenen Methoden haben verschiedene Auswirkungen auf den Körper und somit auf das Nervensystem.
Noch heute mache ich jeden Tag Atemübungen und merke schon bei der ersten Ein- und Ausatmung, wenn etwas mit meinem Körper nicht in Ordnung ist. Ich erkenne es daran, dass der Atem entweder sehr kurz ausfällt, er nicht gleichmäßig fließt, viel härter oder auch flacher ist und somit hauptsächlich im Brustbereich festhängt usw.
Nachdem ich meine Notizen und kleinen Skizzen über die Nadis und Chakren im Tagebuch festgehalten hatte, ging ich anschließend nach unten ins Wohnzimmer, um die Nachrichten anzuschauen. Das fühlte sich so an, als ginge ich von einer Welt in eine ganz andere, und das ist eigentlich auch mit die größte Herausforderung auf dieser inneren Reise. Gerade noch völlig begeistert und gefesselt von all diesem Wissen und den Möglichkeiten eines Yogis, umgab mich mit den Nachrichten im Wohnzimmer die sich stets wiederholende Ignoranz und der Wahnsinn der Menschheit.
Tagebuch 05.12.2015:
„Ich bin nach den Nachrichten wieder nach oben, um weiter zu studieren. Von unten ertönen laute Schlachtrufe aus dem TV. Wahrscheinlich schaut sich mein Liebster einen Film an, indem sich Menschen gegenseitig massakrieren. Und das, nachdem wir gerade in den Nachrichten die traurige Entwicklung der politischen Situation hier in diesem Land und auch Kriegshandlungen in anderen Ländern gesehen haben. Ist dieses anschließende Anschauen eines Films mit Mord und Totschlag nur ein anderer Umgang mit diesem Irrsinn und dieser Gewalt auf unserem Planeten? Und ist mein Streben nach Erleuchtung und die Suche nach Gott eine andere Art, um damit klarzukommen?“
Bei meinen weiteren Studien lese ich folgenden Satz bei Iyengar, den ich mir auch notierte:
„Geistiges Üben (Sadhana) hat nichts mit theoretischen Studien zu tun; es führt vielmehr zu einer neuen Lebensweise. Wie den Sesamkeimen das Öl abgepresst wird und wie man Holz entzündet, um seine latente Brennbarkeit zu entfalten, so muss der Schüler unerschütterlich in seinem Streben danach sein, sein in ihm schlummerndes, latentes Wissen zu entfalten und seine eigene Identität zu finden. Wenn er erkennt, dass er ein Funke/Sender der göttlichen Flamme ist, die das ganze Universum mit ihrem Brennen erhellt, dann werden alle Eindrücke der Vergangenheit (Samskaras) ausgebrannt, und er wird erleuchtet. Er ist dann selbst ein wahrer Guru.“
Es sind diese und ähnliche Zeilen, die mich immer wieder aufrichteten und weitermachen ließen, wenn ich haderte. Sie gaben mir Kraft und Zuversicht und sorgten dafür, dass ich weiter studierte und jeden Tag auf die Matte ging. Es wird noch lange dauern, bis alle restlichen Zweifel vollkommen aufgelöst sein werden, aber genau das gehört dazu. Es ist ein Forschen und kein Glauben!
Tagebuch 07.12.2015:
„Gestern mit Papa telefoniert. Er liest das Buch von Krishnamurti, das ich ihm geschenkt habe. Das freut mich sehr. Es ist schön, wenn er sich damit beschäftigt. Ich war mir sicher, dass er tatsächlich damit etwas anfangen könnte.
Er sagt, dass die Gehirnforscher festgestellt haben, dass man bestimmte Hirnregionen anregen kann und man dann das Gefühl hat, aus seinem Körper auszutreten. Sie machen das mit Probanden, während diese schlafen.
Ich weiß nicht, was ich mit dieser Aussage anfangen soll. Haben diese nur das Gefühl, aus dem Körper auszutreten (wie im Traum)? Wenn ein Yogi aus dem Körper austritt oder jemand von einer Nahtod-Erfahrung berichtet, dann ist er doch tatsächlich aus dem Körper ausgetreten, oder?
Sollte das Gehirn so gerissen sein, uns das alles nur vorzugaukeln, um uns den Tod leichter zu machen?
Und was ist mit den Yogis, die ihre Meister in ihrer Nähe gesehen und mit ihnen gesprochen haben, obwohl die Meister ihren Wohnort nie verlassen hatten oder gar schon gestorben waren? Was ist mit der Beschreibung der Astralwelt von Paramahansa Yogananda und den ähnlichen Aussagen der Menschen, die schon klinisch tot waren?
Was ist mit Naam und der sich öffnenden Lotus-Blüte auf meiner Stirn? Den Stimmen? Den Glöckchen und den Lichtern? Alles nur Täuschungen meines Gehirns?
Ich möchte, dass es wahr ist. Yogis, wie Babaji und Menschen wie Jesus oder Buddha kann man nicht wissenschaftlich abhandeln. Ich beschließe jetzt, dass ich meine ganzen Atemübungen noch genauer aufschreiben werde, um meine Fortschritte besser verfolgen zu können.“
Ihr seht es selbst. Immer wieder Zweifel. Es ist nicht leicht, diese stets beiseite zu schieben und weiter zu machen. Ich hätte das alles auch lassen und mir ein schönes Leben machen können. Lesen. TV schauen. Gut essen. Auf der Oberfläche des Lebens weiter herumplätschern und alles genießen. Aber nein, das ging schon lange nicht mehr. Stattdessen wurde ich immer strenger mit mir. Ich achtete noch mehr auf meine Yoga-Praxis und auch auf meine Ernährung. All dies war so wichtig und führte dazu, dass die Reise weitergehen und das Bewusstsein sich erweitern konnte. Mein Inneres wurde hierfür immer weiter nach außen gestülpt in Form von Träumen, wirren Gedanken und vielen Schmerzen und Stimmungsschwankungen.
Tagebuch 08.2012:
„Ich habe von sechs Schlangen geträumt. Sie waren in einem Plastikbehälter. Tot. So ähnelten sie Aalen. Eine lebte noch. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie vorher lebendig und frei waren. Eine Katze kuschelt mit mir. Sie ist krank. Sie hat unter dem Fell überall Hautausschlag.“
In der Traumdeutung stellt die Schlange allgemein die Triebe, Instinkte und Gefühle des Träumenden dar. Diese befinden sich im Verborgenen, im Unterbewusstsein des Menschen, und kommen nun ans Tageslicht. Viele Schlangen könnten darauf hindeuten, dass Freunde sich als Feinde entpuppen. Vorzeichen für eine Krankheit usw. Lebensumstände sind wichtig, um Traum zu deuten.
Auch Katzen stellen im Traum oft Boten für negative Nachrichten dar. Eine verletzte Katze könnte bedeuten, dass man sich ungerecht behandelt fühlt und sich zu viel hat gefallen lassen. Verletzte Seele. Trennung von Menschen, die einem wichtig waren.
Diese Traumdeutungen passten zu einigen Dingen, die mich damals beschäftigten. Aber damit will ich euch nicht langweilen. Am nächsten Tag jedoch schon wurde ich „krank“. In Anführungszeichen deshalb, weil es keine organische Krankheit gab, wie eine Grippe o. ä. Ich fühlte mich nur sehr krank und hatte so viel Schmerzen. Die Fahrt in den Keller, der aufgeräumt werden musste, ging weiter, und das hinterließ Spuren am Körper. Als mein Partner dann verreiste, ging es erst richtig los.
Tagebuch 09.12.2012:
„Krank. Kopfweh und Gliederschmerzen. Fahre meinen Schatz trotzdem zum Flughafen. Er fliegt nach London.“
Tagebuch 10.12.2012:
„Ganze Nacht Kopfweh. Tagsüber Kopfweh und Übelkeit. Ein Elend. Ich meditiere den ganzen Tag. Das hilft mir sehr, da ich so die Kopfschmerzen ertragen kann. Sie werden dann schwächer. Morgen kommt meine Freundin G. Eigentlich sollte ich jetzt das Haus sauber machen.
Auf YouTube höre ich einen Vortrag von Eckhart Tolle über die Stille. Vielleicht kann ich beim Zuhören einschlafen.“
Tagebuch 11.12.2012
„Ich habe viel geträumt und schlecht geschlafen.
Traum: Ich war in einem Holzhaus und lag krank im Bett, als ich von unten her laute Geräusche wahrnehme. Kinder rennen ums Haus. Dinge fallen herunter. Ich gehe nach unten zur Tür und überall sind Leute und Freunde von uns und jede Menge Kinder. Alle sind zurück aus den Ferien und der Ort ist voll mit Menschen. Im Haus nebenan wohnt ein Paar mit einem Baby.
Ein Guru sitzt dort. Ein Guru? Eher ein Sektenführer. Er verlangt, dass das Baby gebraten wird, damit wir es essen können. Seine Anhänger beherrschen jetzt die ganze Stadt. Überall steht so etwas wie ein Monster herum. Es drückt das Böse dieser Sekte aus.
Der Guru will, dass ich dazukomme. Ich weiß, dass ich da niemals dazugehören will und rede mit den anderen Frauen. Ich sage ihnen, dass wir uns jetzt zurückziehen oder dagegen ankämpfen müssen.
Traum: Ich bin im Schlafzimmer und hänge Bettwäsche über das Geländer der Fenster zum Auslüften. Es zieht ein Gewitter auf. Es donnert und blitzt. Ein Blitz schlägt in der Nähe ein. Unten im Haus schreit jemand auf. Ich bekomme Angst. Ein Blitz schießt durch ein anderes Fenster in mein Schlafzimmer. Ich bekomme Panik und werfe mich auf den Boden. Eine Blitzkugel verfolgt mich und trifft mich am Hals. Es tut nicht weh. Als ich aufwache, denke ich über diesen Traum nach und bin sehr nervös.
Traum: Eine Menschenmenge. Musik. Jemand schlägt seinen Ellenbogen an meinen Kopf. Ich habe starke Schmerzen im Kopf. Davon werde ich wach. Ich habe Kopfweh.“
Was den Traum mit dem Guru betrifft, so enthält er sehr viele Aspekte. Zum einen könnte es eine Anspielung auf die Bibelstelle sein, wo Abraham seinen Sohn opfern soll und zum anderen drückt er ganz klar meine Angst vor Sekten und Gehirnwäsche aus.
Dies und meine Abneigung gegen Religionen im Allgemeinen sorgte auch dafür, dass ich zu spirituellen Gruppen kein Vertrauen fassen und mich daher über all die Jahre auch keiner anschließen konnte. Zwar suchte ich eifrig nach einem Lehrer, aber meine Befürchtungen hielten mich tatsächlich davon ab, irgend jemandem zu vertrauen.
Erst kurz zuvor im Oktober 2012 (siehe ältere Beiträge) entschied ich, mich dem „Pfad der Meister“ (Surat Shabd Yoga) anzuschließen, weil ich im Haus meiner Lehrerin sehr viele spirituelle Erlebnisse hatte, ohne von der Anwesenheit eines solchen Meisters vor Jahren an diesem Ort zu wissen. Ich hatte spontane Ton- und Lichterlebnisse. Außerdem öffnete sich eines Morgens auf meiner Stirn eine Lotusblüte mit unendlichen vielen Lotusblättern. Das deutete ich als Zeichen, dass ich eventuell nun einen Lehrer gefunden hatte. Ich sollte allerdings noch ein Jahr lang auf die Aufnahme und Initiation durch den Meister warten, weil ich Reiki angewendet hatte.
Ich konnte das damals nicht verstehen, akzeptierte es jedoch. Man sagte mir, dass man sich mit Reiki in das Karma anderer Menschen einmischen würde und mit Energien spielt, ohne zu wissen, was das für Konsequenzen haben könnte. Mir wurde gesagt, dass viele Menschen, die Reiki anwendeten, nach Jahren völlig erschöpft und krank zum Meister kamen und um Hilfe baten. All das erschien mir so unglaublich skurril, denn ich wusste noch wenig über Karma und was verstand ich schon von all diesen Energien? Ich hatte ja noch meine Probleme damit, die ganzen Nadis, Prana-Energien und Chakren zu verstehen.
Tatsächlich fing ich nach diesem Hinweis an, mich das erste Mal ernsthaft über Reiki zu informieren. Im Internet konnte ich nichts Negatives oder einen Hinweis darüber finden, was man mir hier gerade offenbarte.
Ich hatte gelernt, dass Reiki eine spirituelle Praxis des Heilens ist. Der Japaner Mikao Usui hat diese Methode entwickelt. Er selbst starb schon 1926. Ich lernte Reiki von einer Lehrerin in mehreren Kursen und anschließend folgte jeweils eine Einweihung. Hierfür stand meine Lehrerin hinter mir und führte ein Ritual durch, welches ich nicht sehen, aber deutlich spüren konnte. Symbolisch wurden, beginnend an meinem Nacken, Energiekanäle in meiner Wirbelsäule geöffnet, und Lebensenergie wurde auf diesem Weg verstärkt aufgenommen. Ich spürte eine starke Vibration in meinem Körper und auch etwas fließen, was sich bis zu meiner Schädeldecke fortzog.
Da der Erfinder des Reiki schon gestorben ist, verbindet man sich mit dieser toten Seele und seiner Energie durch bestimmte Zeichen, die man im leeren Raum und über den Patienten ausführt, ohne wirklich zu wissen, was sie bedeuten.
Dann arbeiten wir mit diesen Energien an diesen Menschen, die krank vor uns liegen. Wir führen unsere Hände über schmerzende und mit Problemen behaftete Stellen und haben keine Ahnung, wie das alles funktioniert. Aber es funktioniert wirklich.
Aber was ist der Preis dafür? Aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass ich damals sehr naiv war. Kaum hatte man einen oder mehrere Kurse von jeweils einer Woche absolviert, denkt man, man sei so etwas wie ein Wunderheiler oder Schamane.
Als ich zu dieser Zeit auch noch meine junge Lehrerin nach langer Zeit das erste Mal wieder auf einem Foto im Internet sah, hatte ich mich furchtbar erschrocken. Sie sah unheimlich alt aus. Sie war viel jünger als ich und schon fast ganz ergraut. Als hätte man die Energie aus ihr herausgezogen.
Was nun den Traum mit dem Blitz betrifft, so sagt man, dass er ein schnelles Feuer des Himmels darstellt. Ein Blitz trennt, was vereint war. Schon am Morgen danach machte ich mir viele Gedanken darüber, ob das etwas mit Reiki zu tun haben könnte. Schließlich traf mich dieser Blitz direkt am Hals, also dort, wo die Reiki-Energie zuvor durch die Initiation eingeführt wurde. Diese Stelle, die man anschließend immer schützen sollte, wurde hier direkt mit dem Blitz angegriffen. Ich notierte mir hierzu:
„Gestern hatte ich sehr viel meditiert. Ich las Kirpal Singh „Die Mysterien des Todes“ und vor dem Einschlafen hörte ich auf YouTube Eckhart Tolle. Dieses Gefühl der Stagnation ist wieder da und das bestärkt auch meine Zweifel. Und doch ist da diese Stille, von der Tolle spricht und der Ton, den ich höre, wenn ich meditiere oder einfach nur ruhig bin.
Es ist, als will mir hier irgend jemand oder irgendetwas helfen und ich kann es nicht begreifen, weil Angst da ist. Sehe ich es deshalb nicht?
Dieser Blitz im Traum. Ich spüre eine riesengroße Energie, die mich trifft. Ich habe Angst im Traum und laufe davon, werfe mich nieder und doch weiß ich, ich kann dieser Kraft nicht entkommen. Sie verfolgt mich regelrecht. Ist es positive Energie oder etwas Negatives, was da in mich gefahren ist?
Ich muss abwarten. Alles was passieren soll, wird passieren.“
Ich bin mir heute sicher, auch wenn ich dem „Pfad der Meister“ noch nicht beigetreten war und sozusagen nur auf einer Warteliste stand, dass hier schon Kräfte in/an mir arbeiteten. Zum ersten Mal in meinem Leben war mir ernsthaft bewusst, dass hier Dinge passierten, die ich mir nicht mehr mit meinem Verstand erklären konnte und auf die ich keinen Einfluss hatte.
Ich bin heute froh, dass ich mit Reiki nichts mehr zu tun habe und auch nie alleine mit der Kundalini-Energie herumexperimentiert habe.
Ich war und bin noch immer sehr ehrgeizig und diszipliniert auf dieser inneren Reise, aber solche Träume und Gedanken verunsicherten mich damals sehr. Ich verstand langsam, was die großen Weisen damit meinten, wenn sie sagten, Yoga ist kein Spaziergang im Zoo, wo man den Tiger hinter einem Gitter betrachtet. Yoga heißt, in den Dschungel zu gehen und dem Tiger gegenüberzutreten.
Alles wird dir begegnen auf dieser inneren Reise, und neben Beharrlichkeit ist vor allen Dingen Mut erforderlich. Ich hatte meine Ängste und Panikattacken fast ganz überwunden aber ich war noch nicht durch damit. Tagsüber konnte ich sie mit meiner Atmung kontrollieren und den Angst-Tiger sozusagen hinter dem Zaun halten. Aber als mein Mann wegfuhr und ich ganz alleine war, besuchte mich der Tiger in der Nacht. Plötzlich wurde ich nachts mit Panikattacken wach. Einen Zustand, den ich zuvor noch nie hatte. Dazu im nächsten Beitrag.
Ich wünsche euch einen schönen Abend, Monika